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Mitarbeiterführung

Mitarbeiter-Engagement (1/5): Wie Lust auf Leistung entsteht

Viele Berufstätige arbeiten gar nicht – sie gehen ihrem Vergnügen nach! Denn wir Menschen, so der Verhaltensbiologe Felix von Cube, sind nicht auf Schlaraffenland programmiert, sondern auf Leistung.

Der eine oder andere, der immer noch McGregors Theorie X vom grundsätzlich faulen Menschen nachhängt, mag jetzt ungläubig staunen.

Weil er an all die Mitarbeiter denkt, die von Leistung nicht allzu viel zu halten scheinen.

Da wäre es doch gut, die Stellschrauben zu kennen, unter denen Lust auf Leistung und Mitarbeiterengagement und damit schließlich Spitzenergebnisse entstehen können. Hier sind sie:

• Wertschätzung
• Vertrauen
• Begeisterung
• Verbundenheit
• Sinnhaftigkeit

Ein ergebnisorientiertes Management wird stets danach streben, im innerbetrieblichen Miteinander diese fünf elementaren Faktoren zu fördern und miteinander zu verknüpfen.

Dies kann in Form eines Diagramms sichtbar gemacht werden, wobei auf einer Skala von null bis hundert die Führungskraft und die Mitarbeiter diese fünf Punkte getrennt bewerten.

Doch alle Werte unterliegen einer gemeinsamen Verantwortung. Miteinander wird auch überlegt, was konkret getan werden kann, um erstens Selbstbild und Fremdbild besser anzugleichen und zweitens alle Werte gemeinsam Schritt für Schritt zu verbessern.

Managementaufgabe Nr. 1: Wertschätzung zeigen

Joachim Bauer, ein anerkannter Neurowissenschaftler, der wunderbare Bücher geschrieben hat, sagt: Kern aller menschlichen Motivation ist es, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Zuneigung zu finden und zu geben. Die Motivationssysteme schalten ab, wenn keine Chance auf soziale Zuwendung besteht, und sie springen an, wenn Anerkennung oder Liebe im Spiel sind.

Berufliche und persönliche Wertschätzung, gegenseitiger Respekt und situative Erkenntlichkeit sind maßgebliche Treiber für Mitarbeiterengagement und Spitzenperformance. All dies verschafft nicht nur ein gutes Gefühl, sondern verhindert auch negative Formen von Aggression wie Niedertracht, Mobbing und Verweigerung.

Heike Bruch, Direktorin des Instituts für Führung und Personalmanagement der Uni St. Gallen, hat den empirischen Nachweis dazu erbracht: In Organisationen, in denen Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen, sind die Burn-out-Quoten gering.

Wertschätzung ist eine permanente Führungsaufgabe

Wertschätzung drückt sich auf vielfältige Weise aus: durch einen Dank, den freundlichen Augenkontakt, ein interessiertes Hinhören, ein wohlwollendes Kopfnicken, ein anteilnehmendes Lächeln, eine liebenswürdige Bitte, eine ehrliche Entschuldigung, eine wissbegierige Frage, ein immer neues Verstehen. So wollen Mitarbeiter als Fachkraft und als Mensch wahrgenommen werden.

Durch Tadel macht man die Menschen klein. Durch Wertschätzung macht man sie groß. Selbst der Größte fühlt sich klein, wenn er nicht die Zuwendung Dritter erhält. Staunende Beachtung, bewundernde Aufmerksamkeit und tobender Applaus sind wie reiner Sauerstoff. Sie lassen Leistungen katapultartig nach oben schnellen.

„Wenn jemand Anerkennung bekommt für eine Leistung, die ihm schon Flow beschert hat, dann ist das eine zusätzliche Motivation, sich das nächste Mal wieder voll anzustrengen“, ergänzt Felix von Cube. Das Gegenteil von solcher Aufmerksamkeit? Einschüchterung, Entwürdigung und Missachtung oder – schlimmer noch – manipulative Lobhudelei und verbal oder nonverbal gezeigte Verachtung. All dies erstickt jedes Wollen im Keim.

Wertschätzung ist eine unserer stärksten Motivatoren

Nach Wertschätzung als Mensch und als Profi – und nicht nach Geld – trachten wir ohne Unterlass. Vor allem die Manager an der Spitze und High-Performer mit einem reichen Talente-Schatz heizen ihren Energiehaushalt, durch Anerkennung von außen an.

Wen wir am meisten schätzen, dessen Beachtung brauchen wir übrigens am dringendsten. Diese nicht zu bekommen, das tut besonders weh. Wenn dies passiert, dann kann Bewunderung in Verbitterung umschlagen. Rachegefühle und Bösartigkeiten stellen sich ein, wenn die Hassliebe Einzug hält.

Mit übler Nachrede zahlen wir‘s denen heim, die uns die ersehnte Aufmerksamkeit verwehren. Denn wer andere klein redet, macht damit sich selbst groß. Und schon ist alles wieder im Lot. Jede Form von Wertschätzung ist wohl letztlich auch ein Tauschgeschäft: Wir teilen Komplimente in der Hoffnung aus, welche zu erhalten.

In Wertschätzung steckt Schatz

Zeigen Sie den Menschen um Sie herum, welchen Wert, ja welchen Schatz sie darstellen. Wertschätzung sich selbst und anderen gegenüber ist der Schlüssel zur Führung. Wer Wertschätzung erhält, verändert sich.

Und wer Wertschätzung gibt, führt die Menschen überall hin. Wenn die Wertschätzung für Kunden und Mitarbeiter bei Ihnen ganz oben auf der Werteskala steht, haben Sie die Basis für den unternehmerischen Erfolg schon in der Tasche.

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