Viele Kinderlieder sind eigentlich grausam – denken wir nur mal an „Hoppe Hoppe Reiter“. Und viele Märchen sind es auch. Doch Märchen für Kinder, genauso wie Märchen für Erwachsene, helfen uns, das Leben zu verstehen. Und das Leben besteht nun mal aus Licht und Schatten, und – ja, leider – auch aus Gut und Böse.
Wir brauchen das Böse, um das Gute erkennen zu können. Wir brauchen das Böse, um uns an ihm zu reiben. Und wir brauchen das Böse, um es zu überwinden. Ich denke, das ist die Kernbotschaft (fast) aller Märchen. Denn unser Hirn will ein Happy End.
Wie Werbung von dem lernt, was uns die Märchen lehren, darum geht es in diesem intelligent geschriebenen, fundierten, ganz besonderen Buch von Ines Imdahl. Sie ist Diplom-Psychologin und Gründerin des renommierten Rheingold Salons. In ihrem Buch legt sie mal nicht Versuchspersonen, sondern gleich die ganze Werbung auf die Couch.
Werbung, die jeder aus dem Fernsehen kennt, wird hier tiefenpsychologisch analysiert und mit Mechanismen aus Märchen verglichen. Von Verwandlung ist die Rede, von Magie und von modernen Heldengeschichten. So erfahren wir, warum die eine Werbung funktioniert – und die andere eben nicht. Ein wertvolles Buch für Hersteller und Werber – und auch für Konsumenten, um hinter die Kulissen der Werbemacher zu schauen.