Der Klimawandel ist nicht weit weg. Vor vielen Jahren hat er begonnen. Längst findet er vor unserer Haustüre statt. Und das ist erst der Anfang. Es gibt immer ausgefeiltere, von Großrechnern unterstützte Klimamodelle, die errechnen und sichtbar machen, wie es unserem Heimatplaneten und damit auch uns in den nächsten Dekaden womöglich ergeht. Noch haben wir es in der Hand, das Schlimmste abzuwenden. Aber wir müssen sofort damit beginnen.
Deutschland 2050 von Nick Reimer und Toralf Staud
Gut recherchiert, substanziell und überaus faktenreich geben die Journalisten Nick Reimer und Toralf Staud dem Leser konkrete Antworten auf die Frage, was uns in Deutschland im Klimawandel erwartet. Auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse aus zahlreichen Forschungsgebieten und Interviews mit Experten zeigen sie in Form verschiedener Szenarien auf, wie wir in 30 Jahren und darüber hinaus im besten und schlimmsten Fall arbeiten, wirtschaften und leben werden. Entstanden ist eine aufrüttelnde Zeitreise in die Zukunft, die sehr, sehr nachdenklich macht.
In 14 Kapiteln auf 374 Seiten geht es um die Menschen und ihre Gesundheit, um die Natur, das Wasser, den Wald, die Städte, die Küste, den Verkehr, die Wirtschaft, die Landwirtschaft, die Energie, den Tourismus, unsere Sicherheit und die Politik. Selbst wenn wir den Klimawandel noch bremsen können, wird sich unser Land tiefgreifend verändern. Wenn maximaler Klimaschutz nicht sofort beginnt, wird Deutschland 2050 nicht wiederzuerkennen sein. Und dafür gibt es nur ein Wort: dramatisch! Zum Buch
Frank Schätzing: Was, wenn wir einfach die Welt retten?
„Eigentlich wollte ich ein ganz anderes Buch schreiben, einen Thriller. Dann dachte ich: Wir sind in einem Thriller. Sie und ich. Nicht als Leser und Autor. Als Akteure.“ So beginnt Frank Schätzing sein neuestes Werk. „Handeln in der Klimakrise“ lautet der Untertitel. So beschäftigt sich Schätzing nicht nur mit Fakten. Er lässt Protagonisten und Antagonisten auftreten, gibt Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch Aktivisten, Leugnern und Verschwörungstheoretikern das Wort. Zugleich lenkt er den Blick immer wieder auch auf die Machbarkeiten.
Hiermit appelliert er an jeden von uns. Veränderung passiert eben nicht, indem man auf andere zeigt, damit die es richten. Veränderung beginnt immer bei einem selbst. Und jeder Beitrag zählt, sei er klein oder ganz groß. So listet das 335-Seiten-Buch auch Handlungsoptionen, die jeder in seinem privaten und beruflichen Umfeld einleiten kann. „Lösungen gibt es genug, sagt er in einem Interview. „Wir stecken nicht im Ideenstau, sondern im Umsetzungsstau. Konsequent betrieben, wird Klimaschutz weit mehr Menschen auf der Welt ein besseres Leben ermöglichen, als sie heute führen.“
Insofern ist es von beiden das zwar weniger faktenreiche, dafür aber optimistischere und zugleich umsetzungsstärkere Buch. Leicht lesbar betont es die Möglichkeiten im Kampf gegen die Klimakrise und zeigt auf, wie wir dabei zu Verbündeten werden.