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Hast du das Zeug zum Übermorgengestalter?

Kennt ihr den Kairós? Er ist ein Gott aus dem Olymp, womöglich ein Sohn des Zeus. Kairós steht für den richtigen Augenblick, den passenden Moment, die besondere Gelegenheit, die man aktiv ergreifen kann, um den Fortgang der Ereignisse und damit seine Zukunft zu gestalten. Der Bildhauer Lysippos hat Kairós als Jüngling dargestellt, der an der Stirn eine lockige Haarsträhne trägt, jedoch einen kahlen Hinterkopf hat. So bekommt man ihn nicht mehr zu fassen, sobald er mit seinen beflügelten Füßen vorbeigehuscht ist. Daher die Redewendung: Die Gelegenheit beim Schopfe packen.

Man muss behände sein, ein gutes Auge haben und die Herausforderung lieben, will man die Chance, den Kairós, zu fassen kriegen. Übermorgengestalter sehen ihn schon von Weitem kommen und erwischen seine Haarlocke oft. Über alle Grenzen hinweg entwickeln sie Initiativen, die Ideen, Wissen und Können neu miteinander verknüpfen. Disruptiv kombinieren sie Technologien und vernetzen die virtuelle mit der realen Welt auf immer neue, mutige, bahnbrechende Weise. Denn sie sind Zukunftsversteher.

Mit alten Schlüsseln kommt man in neuen Zeiten nicht weit

Zukunftsversteher verstehen: Auf ausgetretenen Pfaden kann man kein Neuland entdecken. Und mit vergilbten Landkarten kommt man in neuen Gefilden nicht weit. Sie sind keine Hasardeure oder Fantasten, die sich tollkühn ins Wildwasser stürzen. Sie gehen die Dinge überlegt und planvoll an. Sie sind auch keine Exoten, die jeder nur milde belächelt, sondern sie sind: die wichtigsten Menschen in den Organisationen, die die Zukunft erreichen wollen.

Komfortzonenbewohner und veränderungsängstliche Kontinuitätsprotagonisten kann sich kein einziges Unternehmen noch länger leisten. Denn das, was im Markt bereits üblich ist, sorgt für Isomorphie: Alles gleicht sich immer mehr an. Das macht einen Anbieter nicht nur unattraktiv, sondern auch die Preise kaputt. Beides zusammen sorgt für ein baldiges Aus. Will man sich aus diesem Teufelskreis lösen, braucht es ständig neue, gute Ideen – von Menschen, die außergewöhnliche Dinge denken und tun.

Mit Übermorgengestaltern zu den Honigtöpfen der Zukunft

Wer in die Zukunft will, braucht Vorreiter und Pioniere, Weiterdenker und Andersmacher, Game Changer, Freigeister und Innovatoren, die sich mit Neugierde, Mut und Tatendrang ins Neuland wagen. Auch dorthin, wo noch niemand vor ihnen war. Als Aus-der-Reihe-Tänzer, Um-die-Ecke-Denker und Über-den-Tellerrand-Schauer sind sie die treibende Kraft, damit das notwendige Neue „werden kann“.

„Für so was haben wir eine Innovation Unit“, höre ich oft. Oh, oh! Innovationsgeist darf man nicht in eine Abteilung sperren, er muss das ganze Unternehmen durchfluten. Denn permanente Vorläufigkeit ist die neue Normalität. Nur die wendigen, flinken, anpassungsfähigen Firmen werden das überleben. Dies braucht Veränderungswillen und Adaptionsvermögen in jedem Bereich.

Übermorgengestalter, Innovatoren und Pioniere quer durch das gesamte Unternehmen sind eine Investition in die Zukunft – wenn man sie beflügelt und zupackend machen lässt. Sie sind, wie die Joker in einem Kartenspiel, vielseitig einsetzbar und erhöhen, clever genutzt, die Gewinnchancen sehr. Dabei stellen sich folgende Schlüsselfragen:

  • Wie wird der Klimawandel den Planeten und damit auch unser Leben und Arbeiten verändern?
  • Wie schreitet die Digitalisierung voran, und welchen Nutzen bringt sie unseren Kunden und uns?
  • Was kann ich als Einzelner in der Welt und im Unternehmen tun, um Positives in Gang zu bringen?

Das Persönlichkeitsbild eines Übermorgengestalters

Übermorgengestalter sind aufgeschlossen und innovationsbegeistert. Besonders lieben sie diesen Moment, wenn sie das Alte hinter sich lassen, um sich fantasievoll nach vorne zu wenden und eine neue Idee in die Welt zu bringen – trotz der eigenen Angst und der Zweifel. Und trotz all derer im Umfeld, die einen warnen. Denn, ganz klar: Niemand weiß, was sich im Neuland verbirgt. Übermorgengestalter sehen das vor allem als Chance. So können sie für die entscheidenden Innovationssprünge sorgen.

Doch neuartigen Ideen weht oft eine steife Brise entgegen. Zudem sind die, die kühnes, forsches, Neues ausrufen, so manchen im Unternehmen ein Graus. Verlustaversion, Besitzstandswahrung und Trägheit sind weit verbreitet. So braucht es Leidenschaft, Beharrlichkeit und Überzeugungskraft, um andere für seine Vorhaben zu gewinnen. Übermorgengestalter dürfen sich also nicht isolieren. Zudem müssen sie „trommeln“ und ihre Sache gut verkaufen: durchdacht, nachdrücklich und zugleich sehr geduldig. In einem späteren Beitrag dazu mehr.

Bahn frei! Übermorgengestalter haben ein Future Mindset

Übermorgengestalter lieben alles, was mit der Zukunft zusammenhängt. Sie sind aufgeschlossen für das Wohlergehen der Menschen, für ein gutes Leben, für Digitales und alles rund um den Schutz des Planeten. Sie haben Interesse an persönlichem Wachstum und Lust auf Veränderung. Sie sind unbezähmbar neugierig auf Neues. Sie lieben Herausforderungen und unternehmen hohe Anstrengungen, um sich ständig zu verbessern. Sie gehen davon aus, dass sich Fähigkeiten durch Ausprobieren, Übung und Ausdauer weiterentwickeln.

Sie bitten um Feedback und denken über berechtigte Kritik konstruktiv nach. Fehlschläge sind für sie Ansporn auf dem Weg zum Erfolg. Sie können es „im Moment noch nicht“, die Lösung war „noch nicht ganz“ die richtige, aber das wird schon, wenn sie es weiter versuchen. So entwickeln sie stets bessere, ausgefeiltere Initiativen. Sie haben Kontextkompetenz weit über den Horizont des eigenen Fachwissens hinaus. Und sie besitzen die Fähigkeit, einen Aktionsraum für gemeinsames Lernen und Wachsen zu schaffen.

Das Übermorgengestalten braucht einen Aktionsraum

Veränderungswirken wird zwar durch ein passendes Umfeld begünstigt, ist aber zuvorderst Einstellungssache. Also: Siehst du dich als aktiver Gestalter – oder schlüpfst du lieber in eine passive Rolle? Ehrlichkeit mit dir selbst gibt die Sicht frei, deine Situation zu bewerten. Willst du nur gelegentliche Veränderungsinitiativen starten? Oder traust du dir Großes zu? Wartest du auf Gelegenheiten? Oder suchst du diese gezielt? Klar muss man auch realistisch bleiben und seine Möglichkeiten austarieren. Die Frage ist also letztlich, ob du die Begrenzung oder den Gestaltungsraum siehst.

Vergleichen wir das mal mit einem Fußballfeld. Es hat zwar Außenlinien, die die Grenzen des Spiels markieren, doch innerhalb dieser Linien kann jeder glänzen. Natürlich, ein Spieler könnte darüber klagen, dass ihm das Spielfeld zu groß oder zu klein ist, dass der Trainer sein Talent nicht erkennt, dass das Tor so irre weit weg steht, die Schuhe drücken, die Fans die falschen Lieder singen und der Schiedsrichter idiotisch pfeift. Oder er entscheidet sich dazu, das Spiel seines Lebens zu spielen. So wird man zum Handelnden und erlebt sich in einer Position der Stärke.

Alles weitere dazu in meinem neuen Buch „Bahn frei für Übermorgengestalter“. Es zeigt 25 rasch umsetzbare Initiativen und weit über 100 Aktionsbeispiele, um zu einem Überflieger der Wirtschaft zu werden. Kompakt und sehr unterhaltsam veranschaulicht es jedem, der helfen will, eine bessere Zukunft mitzugestalten, das maßgebliche Vorgehen in drei Bereichen: Wie machen wir die Menschen stärker (Future Skills), das Zusammenarbeiten besser (Future Working) und die Innovationskraft im Unternehmen größer (Future Fitness), um den Sprung in die Zukunft zu packen.

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