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Die Zukunft wird so sein, wie wir sie heute gestalten

Imagine … Stell dir vor … Was wäre, wenn … So beginnt Zukunft. Mit Bildern von dem, was wir für uns, für unsere Liebsten und für die Menschheit erhoffen. Die Zukunft ist alles zugleich: noch unklar, ein wenig verschwommen, schon voller Glanz. Sie ist besser und schlechter als früher, ersehnenswert, doch auch ein wenig bedrohlich. Sie birgt Ungewissheiten – und steckt voller Chancen.

Es ist nicht die Zukunft an sich, die uns beunruhigt oder hoffnungsvoll stimmt, es ist unsere eigene Meinung darüber.

Zukunftsoptimismus weitet den Blick für Möglichkeiten, erzeugt Zuversicht, bewirkt Einfallsreichtum, weckt Tatendrang, spornt uns an, wagemutig zu sein und einen erwünschten Ausgang kraftvoll in Angriff zu nehmen. Je mehr wir uns auf das Positive und die Überwindung von Hindernissen konzentrieren, desto größer sind unsere Chancen, die Herausforderungen, die vor uns liegen, zu meistern.

Wie im Unternehmen Zukunftsbilder entstehen

Wer die Zukunft erreichen will, muss ein Bild davon haben, wer er in Zukunft sein will und was er dort tut. Bevor wir also auf die Zukunft einwirken und sie nach unseren Vorstellungen gestalten, müssen wir zunächst verstehen, wie die Welt sich verändert. Zudem müssen wir überlegen, wie mögliche Zukünfte aussehen können und wie wir dort leben und arbeiten werden.

Indem wir Hypothesen erstellen für eine Zeit, die noch nicht da ist, kann es glücken, Szenarien zu erkennen, die für unseren Geschäftszweck maßgeblich werden. Erst dann können wir beginnen, uns darauf vorzubereiten und gezielt in diese Zukunft steuern.

„Am Ende wird die Zukunft so sein, wie wir sie heute gestalten,“ sagt Amy Webb. Und sie muss es wissen. Sie zählt zu den bedeutendsten Futurologen weltweit. Die New Yorker Professorin ist seit Jahren im Thinkers50-Ranking vertreten und eine Instanz, wenn es um Strategic Foresights geht. Ihre kostenlosen jährlichen Trendstudien werden millionenfach heruntergeladen.

Mit Szenarien Ausflüge in die Zukunft simulieren

Szenarien sind keine Prognosen, sondern spekulative Zukunftsbilder. Mit ihrer Hilfe können wir gefahrlos Ausflüge in die Zukunft simulieren. Sie sind keine Utopien, sondern wollen plausible Wege vom Heute ins Übermorgen aufzeigen. Solange Szenarien noch Zukünfte sind, können wir uns darauf einstimmen, potenzielle Chancen früh ergreifen, etwaige Risiken antizipieren und über wünschenswerte Varianten vorausschauend debattieren.

Indem wir uns intensiv damit befassen, springen wir raus aus der Filterblase subjektiver Wahrnehmungen und erkennen Gesamtzusammenhänge. So kann es gelingen, auf unsere Zukunft Einfluss zu nehmen und ihren Lauf schöpferisch mitzugestalten. Natürlich ist es nicht möglich, sich auf jedes Ereignis vorzubereiten, doch immerhin hat man Optionen zur Hand, um im Ernstfall zügig ins Handeln zu kommen, während andere noch in Schockstarre sind.

„Stellen wir uns die Frage nach der langen Sicht und beschäftigen uns damit, an welchem Punkt welche Weichen für die Welt unserer Kinder gestellt werden, können wir Trends beobachten und vorausschauend verändern, statt von ihren exponentiellen Verläufen und plötzlichen Abbrüchen überrascht zu werden und hektisch zu reagieren“, schreibt die Politökonomin Maja Göpel. Und wir können, ich ergänze, zu einem First Mover werden, jemand also, der den ersten Zug macht und anderen davongaloppiert.

Die Wirtschaft versagt an ihrer Zukunftskurzsichtigkeit

Die Wirtschaft versagt an kognitiver Kurzsichtigkeit. Und an ihrer Engstirnigkeit. Regelmäßig treffe ich bei meinen Vortragsreisen auf Verantwortliche, die mir Vorgaben machen wollen, was ich alles nicht ansprechen soll, „weil der CEO das nicht hören will.“ Führungskräfte berichten mir, dass ihre Loyalität infrage gestellt wird, wenn sie vor kritischen Entwicklungen oder Disruptoren von außen warnen.

Ein Vertriebsleiter erzählte mir, dass er um ein Haar gefeuert worden wäre, weil er vor globalen Lieferengpässen warnte und deshalb die Umsatzzielzahlen revidieren wollte. Seitdem ist er still und macht Dienst nach Vorschrift. Sein Schweigen ist Selbstschutz.

Ein anderer wollte mich anheuern, um die Verkäufer zu Höchstleistungen anzuspornen. Das veraltete Produkt hingegen, das sie verkaufen sollten, das aber am Markt längst nicht mehr ankam, wurde nicht auf den Prüfstand gestellt, „weil der Chef es noch immer für gut befand“. Kritik an dessen Denke betrachtete man als Sakrileg.

Das Unterlassen ist, wenn es um Wandel geht, der größte Fehler. Doch spricht man die Manager auf ihre veralteten Technologien an, kontern sie mit dem Verlust von Arbeitsplätzen. Dass sie wegen überholter Geschäftsmodelle, Strukturen und Prozesse alles verlieren und komplett vom Markt verschwinden können, wie genügend Beispiele zeigen, wird tabuisiert. Damit Ihr Unternehmen kein solches Schicksal erleidet: Starten Sie eine Zukunftswerkstatt, Ihr Future Lab.

Zukunftsfit? So starten Sie Ihr eigenes Future Lab

Wer sich frühzeitig auf eine Zukunft vorbereitet, die kommen kann, ist besser gerüstet für die, die dann tatsächlich kommt. Simulierte Reisen in die Zukunft und wieder zurück ermöglichen frühzeitige Einsichten in weit vorausliegende Entwicklungen im Umfeld des Unternehmens und seines Geschäftszwecks.

Die Verantwortlichen bekommen auf Basis potenzieller Begebenheiten ein besseres Gefühl für Chancen und Risiken, können rechtzeitig Anpassungen vornehmen, mit Bedacht Weichen stellen und müssen seltener auf unerwartete Ereignisse reagieren. Stehen Entscheidungen an, können sie auf „Vorgedachtes“ zurückgreifen sowie schneller und umsichtiger handeln.

Ganz am Anfang stehen Fragen wie diese:

  • Wie können wir den Zukunftsblick offenhalten und das Unerwartete, das die Zukunft bringt, als Chance betrachten und für uns nutzen?
  • Wie können wir unsere Zukunftsintuition trainieren und unsere Weitsicht stärken, indem wir lernen, ungewöhnliche Verbindungen herzustellen?
  • Wie können wir unsere Blickwinkel ändern sowie Annahmen und Überzeugungen hinterfragen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen?
  • Wie können wir uns der Gefahrenseite der Zukunft widmen, um Risiken zu antizipieren und uns frühzeitig darauf vorzubereiten?
  • Was können wir entdecken, worüber wir vorher noch nie nachgedacht haben? Und was hindert uns daran, dies zu tun?

Das kraftvolle Bild einer brillanten Zukunft zieht die besten Talente wie magisch an. Diese sind engagierter und produktiver in ihrem Job. Zudem werden sie als Corporate Influencer aktiv, weil sie sich mit dem Zukunftszielbild des Unternehmens identifizieren und dies auch nach draußen tragen. Und das wiederum macht Firmen nicht nur für Top-Bewerber, sondern auch für interessante Kunden hochattraktiv.

Auf der Suche nach neuen Wachstumsfeldern

Die Suche nach zukünftigen Wachstumsfeldern muss sehr früh beginnen. Ein systematisches Vorgehen umfasst im Wesentlichen folgende Schritte:

  • Definieren Sie die Innovationsfelder, die für die Firma relevant sein können.
  • Installieren Sie ein Trendmonitoring beziehungsweise ein Chancen-Radar.
  • Bauen Sie ein Zukunftsexpertenteam auf, integrieren Sie externe Hilfe.

Externe sind exzellente Sparringspartner. Sie kennen keine Skrupel. Sie brauchen auf Animositäten keine Rücksicht zu nehmen. Sie müssen nicht mit Repressalien rechnen. Bei Beharrungstendenzen bieten sie knallhart Paroli.

So werden die anwesenden Manager – denen man in ihren Betrieben eher selten glasklar widerspricht – nun inhaltlich herausgefordert von Menschen, die andere Sichtweisen haben und sich auf unterschiedliche Art an eine Aufgabe machen. Dies führt zu einer Horizonterweiterung und schließlich zu neuen Handlungsoptionen. Und genau das macht Wettbewerbsvorsprünge dann sehr wahrscheinlich.

Vorteile, Ziel und Zweck einer Szenarioplanung

Wer eine Future Journey, die Reise in die Zukunft seines Unternehmens entwickelt, Zukunftsnarrative erzählen und passende Zukunftsstrategien daraus ableiten will, dem empfehle ich die Szenarioplanung. Die eine Langzeitstrategie, die früher aufgestellt, linear fortentwickelt und von allerlei Wunschdenken begleitet war, ist in sich permanent wandelnden, komplexen Zeiten mit exponentieller Entwicklung nicht länger brauchbar.

Insofern ist anzuraten, Prognosen für verschiedene mögliche Zukünfte anzustellen und auf dieser Basis mehrere Szenarien zu entwerfen. Ziel der Szenarioplanung ist es nicht, exakte Vorhersagen für die Zukunft zu machen. Man verknüpft vielmehr bereits bekannte Trends mit mutmaßlichen Einflussfaktoren in Bezug auf Kunden, Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Technologie, Umwelt, Politik und Gesellschaft.

Im Ergebnis geht es um eine differenzierte Sicht auf mögliche Zukünfte sowie um die Handlungsfelder, die das Unternehmen daraus ableiten will und kann. Die Beteiligten gewinnen ein klareres Bild von den Bedürfnissen der Kunden von morgen und finden zu neuen Geschäftsideen in attraktiven Zukunftsmärkten. Zudem wird deutlich, was das Unternehmen meiden sollte wie die Pest.

10 Schritte: So werden Zukunftsbilder entwickelt

Wer sein eigenes Zukunftszielbild erstellen will, dem empfehle ich folgende Schritte:

  1. Future Taskforce zusammenstellen
  2. Eine Ausgangsfrage formulieren
  3. Die Zielzeitachse bestimmen
  4. Maßgebliche Trends erforschen
  5. Veränderungskräfte identifizieren
  6. Mögliche Szenarien entwickeln
  7. Future Personas konzipieren
  8. Passende Handlungsfelder fixieren
  9. Die Zukunftsstrategie definieren
  10. Umsetzungspläne initiieren

In meinem neuen Buch „Zukunft meistern“ steht detailliert, wie Sie bei den einzelnen Schritten vorgehen können. Zudem halte ich Keynotes und inspirierende Impulsvorträge zum Thema auf Kongressen und Firmenveranstaltungen. Kommen Sie für alles Weitere gern auf mich zu: info@anneschueller.de

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