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Klimamacher und Kulturoptimierer: der interne Touchpoint Manager

Organisationsmodell nach Schüller/Steffen

Silodenke, Einzelziele, Einzelboni, Abteilungsbudgets, Rankings, Insellösungen und Kennzahlenmanie, in klassischen Organisationen gang und gäbe, schaffen Bereichsegoismen und damit eine kundenfeindliche Gegeneinanderkultur, das hat mein letzter Blogbeitrag zum Thema Mitarbeiter schon ausführlich gezeigt.

Miteinanderdenke und ein kameradschaftlicher Stil schaffen Offenheit, Austausch und angstfreie Räume, in denen die Zukunft gedeiht. Deshalb wird in florierenden New-Economy-Firmen auch so viel Wert auf ein Wohlfühlklima gelegt. Gemeinsam organisiert man sich crossfunktional um Kundenprojekte herum.

Damit das gut funktioniert, ist in der Digitalwirtschaft ein neues Berufsbild entstanden: der Feelgood-Manager. Wir finden ihn vor allem in größeren Startups. In Coworking-Spaces organisieren Community-Manager das befruchtende Miteinander. International ist der Chef Happiness Officer als Berufsbild im Kommen. Um als etabliertes Unternehmen in diesem Szenario mitzuhalten, werden interne Touchpoint Manager dringend gebraucht.

Wer Großes erreichen will, braucht seine Leute in Bestform

Die Arbeitswelt befindet sich in einem umfassenden Wandel – und all das auf hohem Niveau. Doch noch immer gibt es Betriebe, da möchte man am liebsten eine Maschine sein. Die wird nämlich tipptopp in Schuss gehalten, damit sie immer volle Leistung bringt. Und wie ist das mit der Belegschaft? Wer Großes von ihr will, der braucht sie nicht ausgemergelt, lustlos und im roten Bereich, sondern in Bestform.

Unternehmen können in Zukunft nämlich nur dann überleben, wenn sie die Intelligenz und die volle Schaffenskraft von Toptalenten für sich gewinnen. Denn der Markt ist gnadenlos. Und Kunden kennen kein Pardon. Um die Zukunft überhaupt zu erreichen, muss man an den internen Touchpoints, den Interaktionspunkten zwischen Mitarbeiter, Management und Organisation hervorragend aufgestellt sein.

Vor allem braucht es Gesundheit an Körper, Geist und Seele, ein Arbeitsumfeld des Dürfens und Bürolandschaften, in denen sich jeder wohlfühlen kann. Hiermit und mit vielen weiteren Details mobilisiert man die Selbststeuerungskräfte entfesselter Teams und akkumuliert die „Weisheit der Vielen“ über alle Abteilungsgrenzen hinweg.

Bindeglied zwischen Organisation, Mitarbeitern und Führungskreis

Um etablierte Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft zu unterstützen, gibt es ein neues Berufsbild: den internen Touchpoint Manager. Als Bindeglied zwischen Organisation, Mitarbeitern und Führungskreis ist er für unternehmenskulturnahe Themen und das Wohlergehen der Menschen zuständig. Er sorgt sich um die körperliche und geistige Fitness der Mitarbeiterschaft, damit deren Performance auf Höchststand bleibt.

Seine Funktion ist bereichsübergreifend, also nicht an eine Abteilung gebunden. Sie hat sowohl strategische als auch operative Komponenten. Von daher ist sie viel mehr als nur ein bisschen Mitarbeiterstreicheln. In Zeiten von Talente-Knappheit und Social Media-Gerede kann sie über die Zukunft eines Unternehmens maßgeblich mitentscheiden.

Insofern benötigt ein interner Touchpoint Manager die volle Unterstützung der Geschäftsleitung, da sein Weg holprig ist und er sich nicht immer nur Freunde macht. Denn wer als atmosphärischer Interessenvertreter der Mitarbeiter unterwegs ist, deckt zwangsläufig Missstände auf.

Advokat der Mitarbeiter zwischen Hierarchien und Bereichen

Ein interner Touchpoint Manager ist Advokat der Mitarbeiter und Vermittler zwischen Hierarchien und Bereichen. Sein mögliches Aufgabenfeld:

Der interne Touchpoint Manager hat eine ausgereifte Persönlichkeit, die gleichzeitig verbindlich und feinfühlend, aber auch analytisch und ordnend ist. Der Stelleninhaber sollte interdisziplinär arbeiten können und sowohl mit Führungs- als auch HR-Themen bestens vertraut sein.

Er benötigt psychologische Kenntnisse und Coaching-Kompetenz. Er ist Moderator, Netzwerker, Kommunikator, Diplomat und Atmosphärendesigner in einer Person. Er muss leidenschaftlich vom Nutzen seiner Funktion überzeugt sein, um überzeugen zu können. Mithilfe einer Zusatzausbildung lässt sich diese Aufgabe systematisieren und meistern.

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