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New World of Work und neue Führungsstile: Der Katalysator (1)

Der Katalysator ist der Visionär unter den Führungskräften, eine Inspirationsfigur, ein hervorragender Kommunikator und kreativer Innovator, ein Empathiekünstler und ein Menschenfreund. Er besitzt Enthusiasmus, Herzblut, Leidenschaft, eine ansteckende Begeisterungskraft und ein hohes Motivationstalent.

Ihm gelingt es spielend leicht, andere für Ideen zu entflammen und Impulse zu setzen. So wie der Katalysator in einem chemischen Versuchslabor setzt er Prozesse in Gang und zieht sich dann wieder zurück. Er stellt sich nicht selbst ins Rampenlicht, sondern sorgt dafür, dass seine Leute sich diesen Platz verdienen. So bringt er Selbstvertrauen, Agilität und Veränderungsbereitschaft in vormals erstarrte Strukturen.

Ein Katalysator gibt nur die Rahmenbedingungen vor

Ein Katalysator führt inspirierend, indem er Rahmenbedingungen vorgibt, das Arbeitsgeschehen moderiert und Vorschläge macht. Er führt hingegen nicht über strikte Anweisungen und Antreiberei. Verantwortung und Kontrolle verbleiben bei den einzelnen Mitarbeitern oder im Team.

Und so sagt er das: „Ich traue jedem hier zu, dass er nur das bestellt, was er wirklich benötigt. Deshalb braucht Ihr meine Unterschrift nicht.“ Sogar in schlechten Zeiten sendet er Appelle wie diesen: „Wir wollen Ihnen keine Vorgaben machen, wo Sie sparen sollen. Sie alle wissen, wie man einen Haushalt führt, wenn’s mal enger wird.“

Und dann lädt er seine Leute zu einem Ideenfeuerwerk ein. Beim Hardware- und Softwarehersteller EMC beteiligten sich einmal Tausende von Mitarbeitern an einer solchen Aktion und wiesen auf unwirtschaftliche Prozesse hin, von denen die Chefs großteils gar nichts wussten.

Ein Katalysator steckt für sein Team das Spielfeld ab

Ein Katalysator steckt das Spielfeld ab, in dem seine Leute dann spielen können – nicht zu groß, aber auch nicht zu klein, abhängig von Aufgabe und Mitarbeitertypologie. Er schafft Orientierung, gibt die Anforderungen vor und sorgt für einen reibungslosen Prozessablauf. Immer bietet er seine Hilfe an, nur im Notfall greift er steuernd ein.

Wenige Spielregeln bestimmen, was geht und was nicht. Eine funktionierende Fehler-Lernkultur und regelmäßige Feedback-Schleifen sichern das zügige Voranschreiten der Projekte und Initiativen. Besprochen werden folgende Punkte:

Eins der wichtigsten Stilmittel eines Katalysators sind kluge Fragen. Damit lässt sich sein Wechselspiel aus Nähe und Distanz gut austarieren. Ein zweites Stilmittel ist das Monitoring. Im Vergleich zur Kontrolle, die auf Misstrauen basiert, impliziert das Monitoring Interesse am Gelingen einer Aktion.

Ein Katalysator fördert die Selbstorganisation seiner Leute

Die Kommunikation eines Katalysators ist flott, offen, locker, ehrlich und vertrauensvoll. Während beim alten Führen Projekte ständig stocken, weil man auf Entscheidungen von oben warten muss, ist das Vorgehen hier schnell und agil. Flexibel und wendig kann sich die komplette Mannschaft auf die immer neuen Überraschungen des Marktes und die volatilen Wünsche der Kunden konzentrieren.

Drei wichtige Zutaten sind dabei unabkömmlich:

Ein Katalysator brennt seine Leute nicht aus und er hält sie auch nicht “klein”, er macht sie vielmehr stark, damit sie dem Unternehmen ihre ganze Energie geben können. Sein Team arbeitet auf höchstem Niveau. Er versteht, dass es dazu nicht nur Wissen und Können braucht, sondern auch Humanorientierung und Menschlichkeit. Konsequent zu sein ist ihm absolut wichtig. Ambitionierte Ziele hat er sowieso. Und er bringt andere dazu, mit ihm gemeinsam zu wachsen.

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