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Für Sie gelesen: „Worauf es jetzt ankommt“ von Gary Hamel

„Wir müssen nicht mit moralisch und ethisch zurückgebliebenen, unflexiblen und unmenschlichen Organisationen leben. Wir können Organisationen aufbauen, die in ihrem Kern von edler Natur sind, die jeden schöpferischen Impuls wertschätzen, die sich schon verändern, bevor es notwendig wird, die das Herz berühren und die frei von jeglicher Bürokratie sind.“

Mit diesem Satz – dem ich nur vehement zustimmen kann – schließt das Buch. Auf knapp 300 aufgeblähten Seiten erläutert Gary Hamel, der als einer der weltweit angesehensten Managementvordenker gilt, wie Unternehmen „in Zeiten kompromisslosen Wandels, brutalen Wettbewerbs und unaufhaltsamer Innovation“ erfolgreich werden können.

Der Autor hat fünf Punkte identifiziert, die aus seiner Sicht für das Überleben eines Unternehmens entscheidend sind: Werte, Innovation, Anpassungsfähigkeit, Leidenschaft, Ideologie. Das ist an sich nicht neu, und in früheren Büchern hat er das alles besser und vor allem kompakter gesagt. In diesem Buch wirkt es langatmig und zäh …

Wer ein wirklich gutes Buch von Gary Hamel lesen möchte, dem empfehle ich „Das Ende des Managements“. 380 Seiten, nahezu jede davon lesenswert. Schon 2007 geschrieben, aber noch heute absolut relevant. Da war er wirklich seiner Zeit voraus, eben so, wie es einem Vordenker gebührt.

Das vielleicht treffendste Zitat aus diesem Buch: „Die Führung Ihres Unternehmens liegt weitgehend in den Händen einer kleinen Gruppe lang verstorbener Theoretiker und Praktiker, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Regeln und Konventionen des ‚modernen‘ Managements erfanden. Diese Vordenker sind die Poltergeister, die in der mittlerweile veralteten Maschinerie des Managements herumspuken.“

Leider wird dieser alte Kram auch heute noch an den Unis gelehrt. Kein Wunder also, das sich in den Unternehmensstrukturen so wenig verändert. Für alle ewig Gestrigen hat Gary Hamel in diesem Buch einen denkwürdigen Satz parat: „Die Zukunft macht leicht Narren aus den Unbelehrbaren, die sich zu lange an alte Gewissheiten klammern.“

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